She-DevilsShe-Devils

Die letztjährige EP von She-Devils hatte nicht nur eine knisternd-verrauschte Vintage-Klangästhetik, sondern war in der Tat auf 60er-Musiksamples aufgebaut – Samples, wie das Duo sie sich für eine größere kommerzielle Veröffentlichung nicht mehr leisten konnte. Für ihr gleichnamiges Debütalbum konstruierten Kyle Jukka und Audrey Ann Boucher daher ihr eigenes Instrumentarium und obwohl sie dieses in Loops wieder neu zusammenfügten, hat sich ihr Sound dabei deutlich gefestigt, wie die rhythmisch bestimmtere Neufassung von „Come“s Psych-Groove zu Albumbeginn illustriert. Gefestigt bedeutet allerdings nicht vereinheitlicht: Evoziert „Blooming“ Dusty Springfield über schrabbeliger Akustikgitarre, die zur Wall of Sound aufblüht, schlenkert „Make You Pay“ wie ein versumpftes Postpunk-Frühwerk in den flächigen Groove und die langen E-Slides von „Darling“. Dass die Sprünge von dort nach hier nicht zu weit sind, bewirkt das animiert blubbernde Effektpotpourri im Hintergrund ebenso wie die weniger verzerrte Frontalpräsenz von Bouchers gefasster Stimme. Sie bildet einen metrischen Gegenpol zur unquantisierten Fantastik um sie herum, zugleich aber besitzen ihre Texte einen verzerrten Blick auf die Realität, wie wenn sie bei „The World Laughs“ zwischen den Schalmeien und Affenlachern „I want to go inside of you/ And control the ways you go/ Inject you with stranger things“ anbietet, als sei es ein selbstverständlicher Hilfeakt.

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