FinishedCum Inside Me Bro

Seit es das Alter von 20 Jahren erreicht hat, ist die Veröffentlichungsfrequenz von Load Records mit “sporadisch” schon fast fast zu dezent charakterisiert. Dafür sollte man dann aufmerken, wenn nach etwa 12 Monaten mal wieder etwas neues über das renommierte Krachmach-Label in Umlauf kommt – für 2016 ist dies das Debütalbum von Finished. Darauf behält das Trio nicht nur sein Faible für originell unattraktives Cover-Artwork, sondern verhohnepiepelt auch verbal allzu machismo-hetero-stereotype Vorstellungen von Maskulinität. Gemischt mit einem gesundern Schuss körperlichem Selbstekel à la Pissed Jeans knarzt und keift ihr Noiserock auch klanglich ungeschönt, als wäre er zu Wintertemperaturen in einer leerstehenden Lagerhalle eingespielt worden (was er auch tatsächlich ist). Mit dem Zusammenwirken der gemeinsamen Performance wird „Slomo Homo“ so ein bassgroovig-riffiger Druckmacher, bei dem der Drummee jeden Saitenanschlag beidarmig mitprügelt, während das berstend verzerrte Vocal-Geifern in „Jane Err“ mittig von einem kaum noch überschaubaren Feedback-Rauschekoller überkommen wird. Mal übers Griffbrett schabend, mal metallisch gebogen mischen sich aber auch ohne Rückkopplungen reichlich Hochtöne in das Treiben, das selten so versumpft wie in den längeren Eröffnungs- und Schlussstücken – Finished versprühen nicht nur im punkigen Uptempo-Spiel von „Hell Stereo“ ihren druck- bis schwungvollen Ätzreiz.

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