Hope DroneCloak Of Ash

Auf Relapse erschienen im Spätsommer neben dem heiß erwarteten Debüt von Myrkur gleich zwei weitere vielversprechende Alben: erstens das neue Werk der Post-Metal-Noise-Meister Locrian und zweitens das Labeldebüt „Cloak Of Ash“ der Australier Hope Drone. Deren selbstveröffentlichter Erstling hatte auch auf dieser Seite für einige Furore gesorgt und muss die Damen und Herren bei Relapse ebenso kalt erwischt und begeistert haben wie uns. So kommt es, dass der Metalriese aus Philadelphia nun deren neues Album veröffentlicht und man kann nur hoffen, dass die Band aus Brisbane endlich eine breitere Aufmerksamkeit erhält.

„Cloak Of Ash“ hat sämtliche davon verdient, präsentiert sich das Album doch als brachialer Monolith, der harsche Passagen aus Black Metal, repetitivem Post Rock und unruhig krachigem Sludge’n‘Drone spielend zu einem tödlichen Spinnennetz webt, als hätten sie schon immer zusammengehört. Die Dauer der einzelnen Songs nimmt nach dem eröffnenden „Unending Grey“ kontinuierlich ab, das 20-Minuten-Monster ist aber auch schon eine wahre Hydra von Song: losstürmend wie die apokalyptischen Reiter, tief wie ein eiskalter See oder ein norwegischer Fjord und frostig und einsam wie ein Ausflug ohne Schutzanzug im Weltraum. Zwar kommt es nicht ganz an die am Ende alles nivellierende Brillanz von „Sistere“, dem Schlusssong von IZARs gleichnamigem Album, heran, macht aber mit seiner fortschreitenden Fokussierung den Weg frei für die nachfolgende Verdichtung.

Denn auch im weiteren Verlauf von „Cloak Of Ash“ verankern Hope Drone massiv Widerhaken im Sediment, verbeißen sich in die Macht von Lautstärke und Fülle, den alles absorbierenden Malstrom eines schwarzen Loches. Die dadurch evozierte Wirkung ist allerdings nicht wie man annehmen könnte komplett nihilistisch, obwohl die Songs so lebensbejahende Titel tragen wie „Every End Is Fated In Its Beginning“ oder „Carried Apart By The Ceaseless Tides“ und sich die Texte, die freundlicherweise mitgeliefert werden, zumeist mit der Nichtig- und Unzulänglichkeit der menschlichen Existenz beschäftigen. Nein, irgendwie glimmt meist ein letzter Funke in der Asche.

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