HuskyRuckers Hill

Abgesehen von der Musikinstitution namens Angus & Julia Stone ist die australische Folkszene etwas spärlich gesät. Vor drei Jahren aber erschienen Husky aus Melbourne auf der Bildfläche und brachten aus Down Under eine frische Brise Indie-Folk mit. Besonders der Song „Dark Sea“ mit seinem unaufgeregten Musikvideo brannte sich für einige Zeit fest. Nach längerer Funkstille und Änderungen im Bandpersonal ist es jetzt Zeit für neue Musik.

Sänger und Bandnamensgeber Husky Gawenda gibt mit seiner weichen Stimme auch den neuen Songs eine besondere Note und löst akute Fürsorgereflexe aus. Bei so viel genretypisch verpackter Melancholie würde etwas menschliche Nähe vielleicht gut tun, aber wenn aus dieser Stimmung Songs wie „Heartbeat“ erwachsen, besteht in der Musik wohl das bessere Ventil.

Der Gesamtklang des neuen Albums „Ruckers Hill“ ist gewissermaßen ein musikgewordenes Flanellhemd. Was Husky musikalisch abliefern, überrascht sicherlich nicht und schlägt in dieselbe Kerbe am Indie-Folk-Baum wie das vorige, erste Album „Forever So“. Dadurch hebt sich die Band aber nach wie vor angenehm vom Folk-Zeitgeist ab, der sie gewissermaßen eingeholt hat und sich allzu oft auf minimale Variationen von Mitsingrefrains und Banjoakkorden beschränkt. Husky schaffen es trotz der Fülle an Indie-Folk-Acts, nicht abgedroschen und beliebig zu klingen. Dass die Songs sich direkt vertraut anhören, ist in diesem Fall keinem einfallslosen Songwriting zuzuschreiben, sondern dem Talent der Band für einprägsame Liederstrukturen und eindrucksvolle Texte.

Mit dreizehn vollwertigen Songs ist „Ruckers Hill“ vergleichsweise lang geraten, die zweite Hälfte der Platte plätschert etwas dahin. „Gold In Her Pockets“ und „Deep Sky Diver“ bescheren der Platte sonnig, gut gelaunt und ruhig-zurückgehalten ein schönes Ende. Zwei, drei Songs hätten ohne Qualitätsverlust sicherlich weggelassen werden können, aber insgesamt geben Husky auch mit „Ruckers Hill“ ein stimmiges Ganzes ab.

Einen Kommentar hinterlassen

Platten kaufen Links Impressum