TorcheRestarter

Torche sind Grenzgänger und den Stil, den die Band aus Miami auf ihrem vierten Album „Restarter“ pflegt, möchte ich mal vorsichtig mit „sludgigem Stoner“ umschreiben. Dieser verleugnet seine Erdung in riffigem Metal, Noise und einer krautigen Psychedelik nicht, aber für „Restarter“ kommt streckenweise noch eine ganze Portion Wipers dazu. Obendrein müssen Torche ihren derzeitigen Gitarrenklang lieben, denn an dessen Grundeinstellung wird im gesamten Verlauf des Albums wenig gerüttelt. Die Sechssaiter klingen fett sonor, immer dick angebratzt und raumfüllend. Der Bass reiht sich ein und das Schlagzeug spielt meist treibende Midtempo-Grooves, deren Schwere durch die schiere Wucht des Spiels unterfüttert wird. Ganz leicht über dieser Walze positioniert sich der Gesang, dadurch wird das Gesamtbild sehr kompakt (im Englischen würde man wohl „solid“ sagen). Im Großen und Ganzen präsentiert sich das Album somit ganz schön breitbeinig, aber nicht weil Torche so coole Posen reißen und so dicke Eier haben, sondern weil die Musik so tonnenschwer über alles hinwegfegt, wie ein Panzer über geparkte Kleinwagen. So fordert der beinahe 9 Minuten lange Titeltrack geradezu zu einer ausgelassen verkehrswidrigen Sause auf der innerstädtischen Autobahn heraus und würde sich auch in jedem Konsolenraser als echter Hit erweisen. „Restarter“ ist übrigens auch einer.

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