Kat DahliaMy Garden

Kat Dahlias lange verzögertes Debüt mag kein voller Erfolg sein, ist aber dermaßen divers, dass es ihr Zukunftspotential gut illustriert. Mit aufgeriebener Stimme voll Wut und Weltschmerz wirft sich die Floridianerin mehr als Rapperin denn Melisma-Virtuosin in den pressierenden R’n’B von „Gangsta“ oder des Titelstücks, ohne ihren grollenden Flow wirken shoutige Balladen wie „I Think I’m In Love“ oder das eintönig nach vorne schellende „Crazy“ dagegen weniger inspiriert. Dahlia distinguiert sich als Geschichtenerzählerin mit eigener Perspektive, wenn sie in „Clocks“ ihre Beschreibung des nächtlichen Großstadtdschungels eindringlich herauspresst: „I sleep in the corner/ I live in these streets/ I don’t care if they haunted/ It’s hot on my block/ If you slip you’re a goner“. Am meisten wirkt sie jedoch auf dem schnippenden „Tumbao“ wie in ihrem Element – dass sie den Song nur schrieb, weil ihr Label nach etwas Spanischsprachigem verlangte, deutet darauf hin, dass sie sich ihrer größten Stärken selbst noch nicht bewusst ist.

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