TrickyAdrian Thaws

Schade: Da hatte Tricky auf „False Idols“ vor etwas mehr als einem Jahr noch eine aussichtsreiche Disziplin für Stimmungsdichte an den Tag gelegt, doch mit dem etwas unreif nachgeschobenen „Adrian Thaws“ verfällt er wieder dem Drang zur nachteilhaften Diversifizierung. Die diesmal vermehrte Zusammenarbeit mit der rauchstimmigen Francesca Belmonte liefert zwar ein paar gelungene metropole Spätnachtsvisionen und auch Tirzahs Understatement paart sich gut mit Trickys weniger dichten Tracks, die wie narkotisierte Motten das Licht umkreisen. Letztlich hält sich das aber die Waage mit dem missglückten Griff in die Vergangenheit („Gangster Chronicles“ ist zwar ein Cover der Rapgruppe London Posse, macht aber den Vergleich zu Massive Attack unausweichlich, die in „Unfinished Sympathy“ das gleiche Sample später weitaus bekannter machten) und einer Kriegsromanze zu uninspirierten Texten („Palestine Girl“) – ganz zu schweigen vom matschig-plumpen Aggro-Gitarren-Breakbeat bei „Why Don’t You“, das alle vorhergegangenen Inkongruenzen zwischen den Songs nochmal locker an Fahrigkeit toppt.

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