Musik ins Auge – Der Musikvideo-Roundup (August V)

Die meisten digitalen Kameras machen Fotos und Videos für die anschließende Betrachtung durch Menschen. Sie versuchen daher, wie schon ihre analogen Vorgängerinnen, die Welt so abzubilden, wie sie vom menschlichen Auge wahrgenommen wird. Doch dass gerade die räumliche Wahrnehmung von Computern ganz anders als unsere Stereoskopie erreicht werden kann, zeigen mittlerweile ganz alltäglich Sensorensysteme mit „Tiefenblick“ wie Kinect, das auch in Musikvideos schon reichlich zur Anwendung kam.

Die bloße Abbildung einer Band in derart digitalen dreidimensionalen Pixelanordnungen war vor ein, zwei Jahren noch eine Neuheit, nutzte sich wie alle Neuheiten jedoch schnell ab. Weiter gehen da zwei Videohighlights aus dieser Woche: Während der komplett virtuelle Trip von Peter Burr und John Lee die Grenzen der Realität gänzlich über den Haufen wirft, nutzt Timothy Saccenti eben Kinect, um eine andere Welt neben den majestätischen Naturaufnahmen zu evozieren.

Das Regieduo Us, das letztes Jahr selbst noch Motion Capturing zur Zahlenmalerei mit Foals nutzte, setzt für die Illusion eines schnittlosen One-Takes subtilere Trickserei ein und auch Hiro Murai lässt das Spiel mit der Größen- und Tiefenwahrnehmung im Schatten fast schon glaubwürdig werden. Außerdem: die Ballade des senilen Cowboy-Gangsterbosses, Geisterjagd in Mexiko und eine missglückte Totenwache in Brasilien.

Labrinth – Let It Be

Regie: Us

 

Zola Jesus – Dangerous Days

Regie: Timothy Saccenti

 

Bear In Heaven – Autumn

Regie: Peter Burr & John Lee

 

Deech – Get Better Boss

Regie: Henry Kaplan

 

Shabazz Palaces – #CAKE

Regie: Hiro Murai

 

Pearls Negras – Make It Last

Regie: Ian Pons Jewell

 

Zoé – Fin De Semana

Regie: León Larregui

 

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