AlvvaysAlvvays

Die Zutaten sind bekannt: Texte, die die Wachstumsschmerzen des Erwachsenwerdens beklagen und sich von der ungestümen Jugendzeit verabschieden, dazu Musik, die nostalgischen Fuzzpop mit schwerelosem Dreampop vermählt. Trotz dieser vermeintlich simplen Formel sticht das Quintett aus Kanada problemlos aus der Masse heraus und hat mit den vorab veröffentlichten Songs „Adult Diversion“ und „Archie, Marry Me“ gleich zwei heimliche Sommerhits auf seinem Debütalbum. Großen Anteil daran hat Frontfrau Molly Rankin, die nicht nur ein schlafwandlerisches Gespür für Melodien besitzt, sondern auch eine betörende Stimme, die zwischen süßlicher Melancholie und unterkühlter Gelassenheit wandelt und der man spätestens dann hoffnungslos verfallen ist, wenn sie in „Party Police“ zur gemeinsamen Ausschweifung einlädt: „Stay here with me/ Forget all the party police/ We can find comfort in debauchery.” Auch dramaturgisch überzeugt „Alvvays“, da die Band den sonnigen und leichtfüßigen Flow des Albums immer wieder mit schwermütigen Songs wie „Ones Who Love You“ und den beiden Synthie-Balladen „Dives“ und „Red Planet“ unterbricht und so die Spannung aufrecht erhält.

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