LoneReality Testing

„Jetzt neu: Mit abgerundete Ecken!“ Dieser Spruch aus einer alten Käsereklame beschreibt zielgerichtet die Entwicklung des englischen Produzenten Lone, auf dessen aktuellem Album die Gefälligkeit sonnt. Freundlich wabern die Samples über Sandkörner, die noch die Restsonne des Tages abstrahlen und die dunstigen HipHop-Beats laufen entspannt über die Promenade und verkneifen sich jeden breitbeinigen Gang. Die Single „2 Is 8“, dieser balearische Pornorocker im Grinsekatzenmodus, ist fast noch der auffälligste Titel, dessen Welt weit in der Erinnerung verhaftet ist und sich kaum mehr aufs aktuelle Tableau wagt. So gewinnt dieses Album eine nostalgische Qualität, die gehämmerte Keyboards und sonderlich schillernde House-Beats nebeneinander existieren lässt. „Begin To Begin“ ist ein weiches Sprungtuch mit funky Subtext, „Jaded“ die shakernde Sommernachtsballade, die man auf lauschig-launigen Mixtapes an die beste Freundin verschenkt. Während sich andere Beatbauer sich ihre Köpfe und Knöpfe darüber zerbrechen, wie zeitgemäße elektronische Musik nun aussehen muss, verlötet Lone gekonnt, kurzweilig und mit Seelenruhe Detroiter House und Ostküstenbeats zu einer Melange, die quasi allem genuin Englischen abschwört und die Sonne reinlässt.

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