Freddie Gibbs und Madlib stehen in ihren jeweiligen Nischen für unaufgeregte Wertarbeit. Hier das Gangsta-Unikat aus Gary, Indiana, dessen Provinzdealer-Persona auch durch einen Umzug nach Los Angeles und einige Achtungserfolge als Feature-Gast nichts von ihrer Glaubwürdigkeit verloren hat. Dort der kalifornische Vinylmaulwurf, der zwischen Fusion, Funk, Soul und Psychedelic inzwischen alles auf Spur gesamplet bekommt. „Piñata“ ist nach drei gemeinsamen EPs das erwartete Experten-Rapalbum geworden, auch weil die Protagonisten jeweils einen Schritt aufeinander zugehen. Madlibs Beats sind vergleichweise geradlinig und frei von Effekthascherei, aber verglichen mit dem angesagten Stripclub-Minimalismus von, sagen wir, DJ Mustard weiterhin wahre Progrock-Sinfonien. Gibbs erzählt mit bewährt elastischem Flow von den Triumphen, Sorgen und Gewissensbissen eines Kaufmanns im illegalen Einzelhandel. Features von Raekwon, Danny Brown, Earl Sweatshirt, Ab-Soul, Scarface und anderen fügen sich stilistisch und thematisch nahtlos ein.

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