Danger Mouse und James Mercer, das ist schon eine Kombination, die prinzipiell viel verspricht. Zwei Nerds, die in ihrer jeweiligen Sparte große Erfolge feiern konnten und auch mit ihrem gemeinsamen Debütalbum von 2010 größtenteils positive Kritiken ernteten. Seitdem sind vier Jahre, ein Shins-Album und viele Produktionsaufträge für Acts wie The Black Keys, Norah Jones und Portugal. The Man ins Land gezogen, Danger Mouse gewann in der Zwischenzeit Grammys, alle Zeichen stehen also weiter auf Erfolg. Musikalisch richten sich Broken Bells derweil neu aus, der Titel der neuen Platte verdeutlicht dies: Es geht in die Disco, also an den Ort, wo Bee Gees und Co. rauf und runter laufen und Menschen mit komischen Klamotten ausladend tanzen. Die 70er-Beats sitzen, Mercers lakonischer Gesang ebenso und die erste Single „Holding On For Life“ macht sich auch ganz formidabel, doch letzten Endes wirkt vieles auf dem zweiten Broken-Bells-Album seltsam blutleer, einfallslos und der bloßen Grundidee folgend. Selten erzeugen die beiden Freunde Spannung, der Großteil der elf Songs rinnt dem Hörer wie feinkörniger Sand durch die Hände, ohne irgendwie greifbar zu sein. Der Wiedererkennungswert ist gering. So bleibt „After The Disco“ Musik für die Umkleidekabinen schwedischer Mode-Imperien, für den täglichen Hausgebrauch aber wohl irgendwie zu … blass.

Ein Kommentar zu “Broken Bells – After The Disco”

  1. Felix sagt:

    Sehe ich ähnlich, auch wenn ich mit der Bewertung nicht ganz so weit runtergehen würde.
    Das Debüt war schon sehr toll.

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